Das Weihnachtsrätsel

Nicht vergessen: Bleibt negativ und denkt positiv. Gesegnete Weihnachten!

(Dies ist das Weihnachtsrätsel für unseren Gesprächskreis. Wer will, soll und kann sich daran versuchen. Die Lösungen gibt es ab Weihnachten hier an dieser Stelle, aber die braucht ihr sicher nicht:)

Zu den Weihnachtsgeschichten

01.     An welchem Tag genau wurde Jesus geboren?
O 24.12.
O 25.12.
O 26.12.
Das genaue Datum ist unbekannt, erst in späterer zeit legte die Kirche die Geburt Jesu auf den Tag des Sonnengottes „Sol“ am 25. Dezember

02.     Wo kam er zur Welt?
O Säuglingsstation Jerusalem
X Stall in Bethlehem
O Hotel „Stern zu Bethlehem“

03.     Bethlehem bedeutet übersetzt:
        
         Haus des Brotes

04.     Die Namen Jesus – Maria – Joseph – David

      
bedeuten: Gott rettet – die Schöne (bzw. die Wohlbeleibte – Schönheitsideal damals) – Gott fügt hinzu/vermehrt – Liebling_____________________

         __________________________________

05.     In welchem Evangelium steht unsere Weihnachtsgeschichte?

Lukas Kapitel 2____________________________

06.     In welchem Evangelium ist von Herodes und den Weisen erzählt?

Matthäus Kapitel 2____________________________________

07.     Wie viele Weise sind es gewesen?

Mindestens 2 (es ist nur ein Plural angegeben____________________________________

08.     Welche Gaben haben sie gebracht?
O Gold, Silber und Bronze
O Lorbeer, Thymian und Weihrauch
O Gold, Weihrauch und Möhren
X Gold, Weihrauch und Myrrhe

09.     In welchem Evangelium kommen Ochs und Esel vor?

In keinem („Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.“ (Jes 1,3). So sind die Tiere später zum Bild der krippe hinzugefügt worden, um zu zeigen, wo und wer der Herr ist.

10.     Jesu Großeltern mütterlicherseits waren

Joachim und Anna (nach der Legende)______________________________________

11.      Wer war bei der Beschneidung Jesu anwesend?

Simeon und Hanna – Lukas Kapitel 2____________________________________

12.     Wohin musste die Heilige Familie fliehen?
         O Syrien
O Frau Merkel
x Ägypten
O Rom

13.     Der Grund der Flucht:
O Hungersnot in Israel
O Visum oder Duldung abgelaufen
O Es war keine Flucht, es war Urlaub
X Verfolgung durch Herodes

14.     Wie viele Geschwister hatte Jesus?
O Natürlich keine
O Weiß man nicht
O 1 Bruder (den Herrenbruder Jakobus)
X mindestens 6 (vergleiche Markus 6 – 4 mit Namen genannte Brüder, mindestens 2 Schwestern

15.     Beil welchen Propheten finden sich die bekanntesten „Weihnachtszitate“:
– Das Volk, das im Finstern wandelt …

– Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm

Isais
– Und du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist in den Städten in Juda

Jesaja 9 – Jesaja 11 – Micha 5 ________________________________________

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Weihnachten in Erwitte

16.     In welchem Jahr verdient(e) der Weihnachtsbaum auf dem Markt den Titel „Gurke“?

2020 – beim alten Bürgermeister hatten die Bäume noch Format – schaut es euch selbst an.________________________________________

17.     Welche bekannte Person war mehrere Jahre Gast in unserer Kirche am Heiligabend?
O Donald Duck
O Donald Trump
O Rudolf, das Rentier
X Käpt´n Blaubär

18.     Wer sprach in den ersten Jahren dessen Text?
O Ingo Appelt
O Rainer Schetschok
X Otto Eilerts
O Bernd Hense

19.     Welche Maria „musste“ während des Weihnachtsspiels?

Kerstin Wessel______________________________________

20.     Welchem Engel wären beinahe die Haare abgesengt worden?

Meike Münstermann_______________________________________

21.     Welche Gesprächskreiskinder haben sich beim Weihnachtsspiel im Laufe der Jahre „hochgedient“?

Wessel – Schwarz – Eilerts – Pracht – Kleiner – Münstermann – Liebegott – Hermes – Schetschok______________________________________

22.     Wer hat um 1990 im Spontanchor zu Weihnachten mitgesungen? Und wer har diesen Chor geleitet?

Der Abendkreis + ein paar der dazugehörigen Männer – Leitung: Peter Wessel ______________________________________

23.     Wie viele Weihnachtsgottesdienste gab es maximal Heiligabend in den 90er Jahren in Erwitte?

3 – 15.00 h – 18.00 h – 23.00 h_______________________________________

Verhörer und Versprecher

Die folgenden „Zitate“ sind Verhörer oder Versprecher aus Weihnachtsliedern bzw. nehmen auf diese Bezug. Die Frage ist immer, aus welchem Lied das stammt und wie es richtig lauten muss.

24.     Wer ist der immer wieder besungene „Owi“? – Stille Nacht: Alles schläft, o wie lacht

25.     Was besteht „aus Heu“? – Ihr Kinderlein kommet: Da liegt es, das Kindlein auf auf Heu und auf Stroh

26.     Lasst uns froh und Monster sein … – Lasst uns froh und munter sein

27.     Geht mit seinen Sägen … – Alle Jahre wieder: Kehrt mit seinem Segen

28.     … teile deine Gabeln aus … – Nikolaus, komm in unser Haus: Teile deine Gabeln aus

29.     Wer ist Herr „Träumich“ – Alle Jahre wieder: Dass es treu mich leite an der lieben Hand

30.     Was ist ein „Wiswas“? (.. legt den Wiswas drauf…) – Nikolaus, komm … : Niklaus legt gewiss was drauf

31.     Wer ist Herr Allerding? Was schöpft er? – Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich: Der Schöpfer aller Ding

32.     Die rötliche Hirten … – Kommet ihr Hirten: Die redlichen Hirten

33.     Wer war nochmal Holger? – Stille Nacht: Holder Knabe im lockigen Haar

34.     … knabenbringende Weihnachtszeit. – O du fröhliche: gnadenbringende Weihnachtszeit

35.     Die Rehlein und Hirsche knien … – Kommet ihr Hirten: Die redlichen Hirten knien betend davor

36.     … schwebt Joseph den Engeln was vor. – Ihr Kinderlein kommet: Hoch droben schwebt jubelnd der Engelein Chor

37.     … still schweigt Kummer und Darm – Leise rieselt der Schnee: Still schweigt Kummer und Harm

38.     … wie grinsen deine Blätter – O Tannenbaum: Wie grün sind deine Blätter

30. Mai 2020

Tageslosung

Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.

4. Mose 22,18

Wir sind ja nicht wie die vielen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen; sondern wie man aus Lauterkeit und aus Gott redet, so reden wir vor Gott in Christus.

2. Korinther 2,17

Wer dieser Bileam ganz genau war, das weiß man nicht, trotz der Angaben in 4. Mose 22. Ein Wahrsager, ein Seher, ein Prophet … auf jeden Fall eine charismatische Gestalt. Er wurde geehrt und gefürchtet zugleich, denn wenn er jemanden segnete, dann gab es auch Segen reichlich, wenn er jemanden verfluchte, dann war und blieb das auch ein Fluch.
Balak, der König der Moabiter, wollte sich das zunutze machen. Als nämlich die Israeliten bei ihrer Wüstenwanderung durch sein Land kamen, da fühlten sich die Moabiter mehr als bedroht. Balak wusste nur einen Ausweg. Er schickte Leute zu Bileam, und die waren hoch beladen mit Gold und anderen Geschenken. Er wollte also Bileam „engagieren“, um Israel zu verfluchen.
Gott hatte etwas dagegen. Träume, ein Esel und auch ein Engel spielen in dieser leider fast unbekannten Geschichte dann eine Rolle. Das Ergebnis war jedenfalls, siehe oben: Bileam ließ sich und den Fluch nicht kaufen, im Gegenteil, er segnete Israel. Alles nachzulesen in 5. Mose 22-24.

Also, versucht erst gar keinen (Kuh-)Handel oder ähnliche Spielchen mit Gott, auch wenn das bei Martin Luther ja anscheinend gutgegangen ist. Es sei denn, ihr möchtet auch wie er ins Kloster, so wie er es der heiligen Anna bei Rettung aus dem Gewitter versprochen hat.
Und lasst euch segnen, aber von den Richtigen.

Und falls jetzt jemand meinen sollte, das klänge fast wie ein Schlusswort, das ist auch eins. Denn unsere Isolation ist nicht mehr das, was sie noch vor über 8 Wochen war, und dann braucht es auch für einen „Blogger“ ein Ende oder zumindest eine Pause. Eine Pause zugleich mit der Hoffnung, dass die Lockerungen fortschreiten können und es keine zweite Welle gibt.
Zu Pfingsten sollte sowieso Schluss sein mit dieser Rubrik. Es sollte ab Pfingstmontag eine neue geben über unsere Radtour auf dem Spreeradweg. Die haben wir jetzt absagen müssen, aber wir wollen sie nachholen. Also schaut von Zeit zu Zeit mal wieder hier rein.

Zwei Anhänge habe ich noch.
Eine Leseempfehlung:
Im Wald, im Holzhaus – Michael Krüger aus der Quarantäne.
Das sind Texte aus dem Magazin der Suddeutschen Zeitung, zu finden, wenn man das in die Suchmaschine eingibt.
Und einen Pfingstpsalm von Hanns Dieter Hüsch:

Gott ist nicht leicht, Gott ist nicht schwer
Gott ist schwierig ist kompliziert ist hochdifferenziert
Aber nicht schwer
Gott ist das Lachen nicht das Gelächter
Gott ist die Freude nicht die Schadenfreude
Das Vertrauen nicht das Misstrauen
Gott gab uns den Sohn um uns zu ertragen
Und er schickt seit Jahrtausenden den Heiligen Geist in die Welt
Dass wir zuversichtlich sind
Dass wir uns freuen
Dass wir aufrecht gehen ohne Hochmut
Dass wir jedem die Hand reichen ohne Hintergedanken
Und im Namen Gottes Kinder sind
In allen Teilen der Welt
Eins und einig sind
Und Phantasten dem Herrn werden
Von zartem Gemüt
Von fassungsloser Großzügigkeit
Und von leichtem Geist
Ich zum Beispiel möchte immer Virtuose sein
Was den Heiligen Geist betrifft so wahr mir Gott helfe.
Amen


29. Mai 2020

Tegeslosung

Meine Zunge soll reden von deiner Gerechtigkeit und dich täglich preisen.

Psalm 35,28

Die Jünger kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.

Lukas 24,52-53

Es ist die Befreiung nach dem totalen Lockdown. Wobei es ja erstaunlich ist, wie schnell einem solche Begriffe wie der Lockdown geläufig werden. Aber hier, bei den Emmaus-Jüngern im Lukasevangelium könnte das passen: Zuerst der Lockdown nach dem Tode Jesu, alles auf Null gestellt, die einen ziehen sich ins Versteck zurück und wollen nicht mehr raus, die anderen flüchten in sichere Gefilde nach Hause, nach Emmaus.
Jedes Jahr habe ich diese Geschichte zu Ostern gelesen, wo nach totalem Scheitern und Rückzug das Leben auf einmal wieder förmlich explodiert. Sie erfahren, die einen in Jerusalem durch die Frauen, die vom Grabe kommen, die beiden in Emmaus durch Jesus selbst: Das war nicht das Ende, das wird ein völlig neuer Anfang, der auch die Welt wenn nicht auf den Kopf aber doch völlig neu auf die Füße stellt. Ostern. Der Herr ist auferstanden. Die Befreiung vom totalen Lockdown. (Ja, Wiederholung, aber irgendwie hat es mir diese Formulierung heute angetan.)

Das alles wird zu Pfingsten noch einmal bekräftigt, spätestens übermorgen ist das zu hören, endlich auch wieder in unseren Kirchen. Und wir wünschen uns natürlich alle in diesem Zusammenhang, dass diese Befreiung vom Lockdown auch jetzt bei uns was wird – und dass dann auch alles gut wird. Hoffentlich.
Denn Anfang der Woche bekam ich eine Einladung, in der betont wurde, dass eine zweite Corona-Welle für den Herbst befürchtet wird. Gestern hat dazu dann eine unserer Ärztinnen die Befürchtung geäußert, dass diese zweite Welle schon durch das bevorstehende Pfingstwochenende „eingeläutet“ werden könne, dann, wenn die Leute einfach nicht mehr an Vorsicht und Abstand denken. Es sei ja (immer?) alles gutgegangen.
Und heute kam, fast wie eine Bestätigung, noch die Meldung, dass sich in Bremerhaven beim Gottesdienst einer Pfingstgemeinde zunächst mal 20 von 150 teilnehmende Leuten infiziert hätten. Muss und darf man dem lieben Gott jetzt alles zutrauen, weil er ja auf unserer Seite ist und uns dann nichts passieren kann? Oder muss und darf man ihn eben nicht versuchen?

Ich mache es so wie gestern, ich frage danach, was und wie es werden könnte, wenn dem Leben die Fesseln des großen Todes und auch des kleinen Todes der Isolation abgenommen werden. Mit einem Gedicht von Marie Luise Kaschnitz:

Glauben Sie fragte man mich
An ein Leben nach dem Tode
Und ich antwortete: ja
Aber dann wusste ich
Keine Auskunft zu geben
Wie das aussehen sollte
Wie ich selber
Aussehen sollte
Dort

Ich wusste nur eines
Keine Hierarchie
Von Heiligen auf goldnen Stühlen sitzend
Kein Niedersturz
Verdammter Seelen
Nur

Nur Liebe frei gewordne
Niemals aufgezehrte
Mich überflutend

Kein Schutzmantel starr aus Gold
Mit Edelsteinen besetzt
Ein spinnwebenleichtes Gewand
Ein Hauch
Mir um die Schultern
Liebkosung schöne Bewegung
Wie einst von tyrrhenischen Wellen
Wie von Worten die hin und her
Wortfetzen
Komm du komm
Schmerzweb mit Tränen besetzt
Berg-und-Tal-Fahrt
Und deine Hand
Wieder in meiner

So lagen wir lasest du vor
Schlief ich ein
Wachte auf
Schlief ein
Wache auf
Deine Stimme empfängt mich
Entlässt mich und immer
So fort

Mehr also fragen die Frager
Erwarten Sie nicht nach dem Tode?
Und ich antworte
Weniger nicht.

Es fehlt noch ein völlig banaler und profaner Nachtrag zu den Mairübchen und den Ostergruß-Rettichen die ich angebaut habe. Blog-Leserinnen und -Leser werden sich erinnern. Gestern war die erste Ernte, siehe Bild.
Resultat eins: Die Früchte müssen sehr gut sein und gesund, tausende von Maden und ihre Verwandten können nicht irren.
Resultat zwei: Von dem, was auf dem Bild zu sehen ist, haben wir ein knappes Fünftel rausschnippeln und essen können, kleingewürfelt und mit Salz, Limette usw. angemacht.
Resultat drei: Das war sehr lecker.
Resultat vier, so wie damals in der Hitparade: Wird nicht wiedergewählt (bzw. wird nicht wieder angebaut).


28. Mai 2020

Tageslosung

Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.

Psalm 25,16

Der Kranke antwortete Jesus: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein. Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!

Johannes 5,7-8

Der Kranke am Teich Bethesda war das Thema meiner Examenspredigt. Es geht da aber weniger um Einsamkeit. Es geht um einen Kranken und Gelähmten, der jahrelang auf das Wasser dieses Teiches starrt. Wenn es sich bewegt, so heißt es, heilt es den ersten, der ins Wasser kommt. Und er ist chancenlos, nicht zuletzt wegen seiner Behinderung.
Er hat aber auch einen Tunnelblick, so habe ich das damals gedeutet. Denn als Jesus ihn fragt, ob er gesund werden will, da starrt er nur weiter auf das Wasser: „Ich habe niemanden, der mich hineinträgt.“ Die Hilfe oder Rettung neben ihm, die so nah ist, nimmt er gar nicht wahr. Und erst, als Jesus ihn zu seinem „Glück zwingt“, bricht er aus der Enge des Tunnelblicks aus – und wird gesund. Sie alle kennen den weiteren Gang der Geschichte, die damit zugleich eine Aufforderung ist, immer über den Tellerrand zu schauen und die Hoffnung auf Hilfe, Rettung und Heil nicht aufzugeben.
Ach ja, ich habe damals eine 2 für die Examenspredigt bekommen, da war ich sogar ein bisschen stolz.

Es gibt Hilfe natürlich auch für die, die im ersten Vers angesprochen sind, auch wenn gerade sie zu den großen Verlierern unserer Zeit und der Corona-Krise gehören. Ich habe sie schon ein paar Mal in diesem Blog erwähnt, sie kennen meine Einstellung dazu, dass man sie nach meinem Verständnis zu schnell an die Seite geschoben hat.
Jetzt weiß ich, meckern kann jeder. Davon lebt ja zum Teil auch das, was bei uns vom Kabarett übriggeblieben ist. Meckern und Kritisieren ist aber auch einfach. Schwerer ist es, positive Akzente zu setzen und Möglichkeiten und Ziele aufzuzeigen.
So frage ich heute einfach nur danach, wie es denn sein oder werden sollte, danach, wie ich mir ein Ende von Elend und Einsamkeit vorstelle. Wie ein Fest stelle ich mir das vor, das ich mit einem Foto beschreiben will. Das Bild, das da gezeigt wird, stand in einer Galerie in Münster zum Verkauf. Hoffentlich immer noch, denn es stimmt mich einfach fröhlich. Und ich kann mir auch immer noch gut vorstellen, es an der einen oder anderen Wand in unserem Haus zu sehen. Es könnte ja die Belohnung werden, wenn die Krise vorbei ist.

27. Mai 2020

Tageslosung

Der HERR wird‘s vollenden um meinetwillen.

Psalm 138,8

Paulus schreibt: Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird‘s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.

Philipper 1,6

Gute Werke und Vollendung. Wenn ich es richtig sehe, hat die Bibel dabei paradiesische Zustände im Blick. Zustände, bei denen man – wieder – sagen könnte: „Und siehe, es war sehr gut.“ Die Menschen glücklich und zufrieden, eins mit sich und Gott und der Welt, Gleichheit und Gerechtigkeit inbegriffen. So ist das gemeint.

Das ist anscheinend immer noch nicht bei allen angekommen. Es scheint vor allem nicht bei denen angekommen zu sein, denen gleich die Euro- oder Dollarzeichen in den Augen glänzen, wenn es bei ihnen um Vollendung oder gute Werke geht. Die haben anscheinend immer nur Gewinnsteigerung und Profit im Kopf, egal, wie teuer andere dafür bezahlen müssen. Die Corona-Zeit nehmen sie dann vor allem eine Chance, ihr Süppchen zu kochen, das aber nicht auf Sparflamme.

Den Anfang hat ja Adidas gemacht. Man musste Mietzahlungen einstellen, um die drohende Pleite abzuwenden, was in diesem Fall hieß, einen Milliardengewinn nicht als Dividende auszahlen zu können. (Schon vergessen? Oder sogar heimlich wieder Adidas-Klamotten gekauft? Und das, obwohl Adidas die Bayern aus München sponsert, die gestern auch noch in Dortmund gewonnen haben? Kleine Anmerkung am Rande.)
Danach kam die Fleischindustrie, am Ende sogar mit der Drohung, Deutschland zu verlassen. (Und Tschüss??) Man fragt sich allerdings, wohin die Reise gehen sollte. Deutschland ist da doch schon das Billigland in Europa. Aber vielleicht haben sie einfach nur gedacht, die Drohung mit wegfallenden Arbeitsplätzen hat schon von Adenauer bis Kohl und Schröder alle beeindruckt, warum nicht auch Merkel und Heil und Altmeier.

Gleiches gilt wohl auch für den Verband der deutschen Industrie, der die Krise als Chance sah, die Vereinbarungen über den Billiglohn wieder zu kippen. An wen oder was die da wohl gedacht haben. Respekt für Frau Kramp-Karrenbauer, dass sie diese Personen hat auflaufen lassen.

Und, Stichwort Karrenbauer, jetzt will die deutsche Autoindustrie auch noch staatliche Prämien beim Kauf von Neuwagen. Prämien, die natürlich auch oder vorzugsweise für die großen Wagen und damit auch für Dreckschleudern gezahlt werden sollen, deren Ausstoß an Schadstoffen weit über den Grenzen der EU liegt, die aber den größten Profit für die Firmen bringen.

So stellen sich die Herrschaften also Vollendung und gute Werke vor. Fragt sich, für wen.
Es ist anders gemeint mit dem, was werden soll. Aber manchmal kann ich da eben nur noch den Kopf schütteln. Oder spotten. Also, wie wäre es mit diesen Wagen, zunächst als Dienstwagen für die Chefetage, danach in Serienproduktion? Ein Stern oder 4 Ringe ließen sich da richtig gut anbringen.