28. April 2020

Tageslosung

So richtet nun euer Herz und euren Sinn darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen.

1. Chronik 22,19

Lauft so, dass ihr den Siegespreis erlangt.

1. Korinther 9,24

Wenn der Siegespreis etwas damit zu tun hat, ein erfülltes und zufriedenes Leben zu haben, mit Gott und der Welt und sich selbst im Reinen zu sein, dann lasst ihn uns um Gottes Willen nicht aus den Augen verlieren. Denn nach meinem Empfinden werden die Siegespreise heute, also das, was einen aufmerken lässt und zugleich dem Leben etwas Inhalt gibt, immer kleiner und bescheidener.
Das Thema Klopapier haben wir in der Beziehung ja nun durch, obwohl ich ja gern noch erzählt hätte, dass wir bei unseren Besuchen in Siebenbürgen/Rumänien bei der Partnergemeinde dort auf dem kleinen Häuschen im Hof immer die Seiten des Neukirchener Kalender vorfanden, den wir vorher oft mit viel Mühe dorthin gebracht hatten, manchmal als Schmuggelware, manchmal durch Bestechung am Zoll. Schnee von gestern.
Aber, wie schon bemerkt, heute läuft das Leben immer noch auf Sparflamme oder eben kleingekocht. Womit ich die Überleitung geschafft hätte zum Thema Essen und Trinken usw…

Vorgestern, am Sonntag, startete der Alte Kornspeicher an der Kurpromenade einen Versuch: Mahlzeiten to go. Essen zum Mitnehmen. Im Angebot waren Erbsensuppe, Currywust und drei Variationen Flammkuchen. Alles sehr lecker übrigens und die Flammkuchen auch toll und reichlich belegt.
Wir bestellten Flammkuchen, und während wir warteten, kam ein Mann und bestellte eine Erbsensuppe. Er bekam sie auch, in Form einer Wurst, wie man es aus der Kühlung im Supermarkt kennt. Leichtes Unverständnis bei dem Mann: Wie soll ich das essen, wenn das erstens kalt ist und ich zweitens weder Gefäß noch Besteck habe? Nur als Anmerkung: Ich habe auf den Hinweis verzichtet, er könne es ja erst zum Aufwärmen in die Sonne legen und dann die Suppe durch ein kleineres Loch zutzeln, so wie Weißwurst, oder rausschlürfen. Aber selbst die Wurst hätte er zum Anwärmen auf die die Erde legen müssen, die Bänke waren ja alle gesperrt. Er nahm dann eine Currywurst, da gab es eine Holzgabel dazu.
Der Mann erzählte, er sei aus Dortmund gekommen, um seine Frau in der Klinik zu besuchen, in die er ja aus der Gründen der Quarantäne nicht hineindürfe. Seine Frau dürfte aber raus (? Gibt das dann Sinn?), und so seien sie am Samstag in Lippstadt gewesen. Lippstadt aber sei doch viel schöner und angenehmer als Bad Westernkotten. Denn, und das war das Hauptargument, dort gäbe es am Rathaus eine öffentliche Toilette.
Und ich konnte nicht mal mehr drüber lachen oder spotten. Was in diesen Zeiten alles wichtig wird und Bedeutung erlangt. Oder worüber man sich freuen kann fast wie über einen Siegespreis. Falls das jemand von den Verantwortlichen in Bad Westernkotten liest …

Der Alte Kornspeicher soll am Sonntag einen ziemlich mickrigen Umsatz gemacht haben, so dass es fraglich ist, ob es noch mal versucht wird. Aber wenn, liebe Leute, dann unterstützt das, und die anderen, die so was versuchen, auch. Und macht einen kürzeren oder längeren Gang durch den Kurpark. Der ist nämlich richtig schön, auch wenn die Geräte derzeit leider gesperrt sind. Aber das dient an den Gradierwerken oder Salinen nicht nur der Gesundheit, das trainiert auch für die Zeit, wenn der Möhneturm (siehe Bild) wieder geöffnet ist.