30. Mai 2020

Tageslosung

Bileam sprach: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN.

4. Mose 22,18

Wir sind ja nicht wie die vielen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen; sondern wie man aus Lauterkeit und aus Gott redet, so reden wir vor Gott in Christus.

2. Korinther 2,17

Wer dieser Bileam ganz genau war, das weiß man nicht, trotz der Angaben in 4. Mose 22. Ein Wahrsager, ein Seher, ein Prophet … auf jeden Fall eine charismatische Gestalt. Er wurde geehrt und gefürchtet zugleich, denn wenn er jemanden segnete, dann gab es auch Segen reichlich, wenn er jemanden verfluchte, dann war und blieb das auch ein Fluch.
Balak, der König der Moabiter, wollte sich das zunutze machen. Als nämlich die Israeliten bei ihrer Wüstenwanderung durch sein Land kamen, da fühlten sich die Moabiter mehr als bedroht. Balak wusste nur einen Ausweg. Er schickte Leute zu Bileam, und die waren hoch beladen mit Gold und anderen Geschenken. Er wollte also Bileam „engagieren“, um Israel zu verfluchen.
Gott hatte etwas dagegen. Träume, ein Esel und auch ein Engel spielen in dieser leider fast unbekannten Geschichte dann eine Rolle. Das Ergebnis war jedenfalls, siehe oben: Bileam ließ sich und den Fluch nicht kaufen, im Gegenteil, er segnete Israel. Alles nachzulesen in 5. Mose 22-24.

Also, versucht erst gar keinen (Kuh-)Handel oder ähnliche Spielchen mit Gott, auch wenn das bei Martin Luther ja anscheinend gutgegangen ist. Es sei denn, ihr möchtet auch wie er ins Kloster, so wie er es der heiligen Anna bei Rettung aus dem Gewitter versprochen hat.
Und lasst euch segnen, aber von den Richtigen.

Und falls jetzt jemand meinen sollte, das klänge fast wie ein Schlusswort, das ist auch eins. Denn unsere Isolation ist nicht mehr das, was sie noch vor über 8 Wochen war, und dann braucht es auch für einen „Blogger“ ein Ende oder zumindest eine Pause. Eine Pause zugleich mit der Hoffnung, dass die Lockerungen fortschreiten können und es keine zweite Welle gibt.
Zu Pfingsten sollte sowieso Schluss sein mit dieser Rubrik. Es sollte ab Pfingstmontag eine neue geben über unsere Radtour auf dem Spreeradweg. Die haben wir jetzt absagen müssen, aber wir wollen sie nachholen. Also schaut von Zeit zu Zeit mal wieder hier rein.

Zwei Anhänge habe ich noch.
Eine Leseempfehlung:
Im Wald, im Holzhaus – Michael Krüger aus der Quarantäne.
Das sind Texte aus dem Magazin der Suddeutschen Zeitung, zu finden, wenn man das in die Suchmaschine eingibt.
Und einen Pfingstpsalm von Hanns Dieter Hüsch:

Gott ist nicht leicht, Gott ist nicht schwer
Gott ist schwierig ist kompliziert ist hochdifferenziert
Aber nicht schwer
Gott ist das Lachen nicht das Gelächter
Gott ist die Freude nicht die Schadenfreude
Das Vertrauen nicht das Misstrauen
Gott gab uns den Sohn um uns zu ertragen
Und er schickt seit Jahrtausenden den Heiligen Geist in die Welt
Dass wir zuversichtlich sind
Dass wir uns freuen
Dass wir aufrecht gehen ohne Hochmut
Dass wir jedem die Hand reichen ohne Hintergedanken
Und im Namen Gottes Kinder sind
In allen Teilen der Welt
Eins und einig sind
Und Phantasten dem Herrn werden
Von zartem Gemüt
Von fassungsloser Großzügigkeit
Und von leichtem Geist
Ich zum Beispiel möchte immer Virtuose sein
Was den Heiligen Geist betrifft so wahr mir Gott helfe.
Amen