20. April 2020

Tageslosung

Der HERR sprach: Dazu habe ich Abraham auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist.

1. Mose 18,19

Befreit von der Sünde und in den Dienst Gottes gestellt, habt ihr die Frucht, die Heiligung schafft, und als Ziel ewiges Leben.

Römer 6,22

Aus 1. Mose 18 ist die heutige Tageslosung, bei der man eigentlich nur nicken kann, denn das entspricht auch unserem Bild von Abraham.
Drei Kapitel weiter, 1. Mose 21, wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, und das geht einem nicht so glatt runter: Abraham schickt seine Magd Hagar, mit der er einen gemeinsamen Sohn namens Ismael hat, in die Wüste. Die Eifersucht seiner Frau Sarah scheint der Grund zu sein. Sie erträgt es nicht, dass es da einen erstgeborenen Sohn gibt, eben diesen Ismael, der ihrem Isaak auch noch überlegen zu sein scheint.
Gott lässt Hagar und Ismael nicht in der Wüste umkommen, man kann es noch im selben Kapitel nachlesen. Und dort findet sich auch ein Hinweis, wie Ismaels Leben weiterging.
Da aber die Araber Ismael als ihren Urahn ansehen, haben Juden, Muslime und Christen in Abraham den gleichen Stammvater, den gleichen Ursprung also. Diesen gemeinsamen Stamm oder die gemeinsame Wurzel zu betonen ist mir insbesondere heute sehr wichtig, denn ich kann mich noch gut daran erinnern, mit welchem Zungenschlag des 20. April in den 50er Jahren gedacht wurde. Und manchmal leider Gottes auch heute noch.
Nicht vergessen will ich dabei aber auch die Frage, warum die drei großen Weltreligionen dann nicht besser miteinander umgehen.

Ansonsten wird die Natur zwar mit jedem Tag grüner und bunter, das Leben in Einschränkung aber nicht. Was bleibt sind kleine Fluchten, allerdings nicht zu Ikea, aus dem Alter bin ich raus.
Musik ist so ein kleiner Ausweg, Sonntag um 18.00 h vor dem Haus, und das nicht nur bei uns. Oder Spaziergänge, wobei man bemerken muss, dass vor allem unser Hund von der jetzigen Art zu leben profitiert.
Allerdings soll man ja vorsichtig sein wegen der Kontaktsperre. Es werden schon die ersten Horrorgeschichten erzählt von zwei Paaren, die sich durch Zufall in der Natur beim Spaziergang begegnet sind, dann aber stehengeblieben sind und sich unterhalten haben. Sofort sei „Das Ordnungsamt“ aufgetaucht und habe eine Strafe von 200 € pro Person ausgesprochen. Mein Eindruck ist allerdings, dass das so Geschichten sind, wo einer einen kennt, und der hat einen Cousin und dessen Halbschwester hat ihren Schwager getroffen, dessen Hausarzt einen Patienten hatte, der ….. Vielleicht erinnert sich da er eine oder die andere noch an die Geschichte, wo die im Italienurlaub verstorbene Oma im Zelt auf dem Dachgepäckträger nach Hause transportiert werden sollte, und wo dann Auto samt Oma gestohlen wurde. Es gab ein Buch mit all solchen Geschichten: Die Spinne in der Yucca-Palme. Es ist auch heute noch sehr amüsant zu lesen.
Aber auch das Internet reagiert schon auf solche Geschichten.

Ich habe noch mal etwas von Kurt Marti dazu herausgesucht, auch zu der mit dem heutigen Tag verbundenen Frage danach, wie weit Gehorsam gehen darf:

betrauern wir diesen mann
nicht weil er gestorben ist
betrauern wir diesen mann
weil er niemals wagte
glücklich zu sein

betrauern wir diesen mann
der nichts war als arbeit und pflicht
betrauern wir diesen mann
weil er immer getan hat
was man von ihm verlangte

betrauern wir diesen mann
der nie mit der faust auf den tisch schlug
betrauern wir diesen mann
weil er nie auf das urteil anderer pfiff
und einfach tat was ihm passte

betrauern wir diesen mann
der fehlerfrei funktionierte
betrauern wir diesen mann
weil er streit und frauen vermied
und heute von allen gerühmt wird

betrauern wir diesen mann
nicht weil er gestorben ist
betrauern wir diesen mann
weil er war wie auch wir sind
betrauern wir uns