15. Mai 2020

Tageslosung

Der HERR erhörte unser Schreien und sah unser Elend, unsere Angst und Not.

5. Mose 26,7

Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten?

Lukas 18,7

„Wer zuerst heult, hat gewonnen.“ Mit diesem Satz, spöttisch und ärgerlich zugleich, haben wir früher oft die gemeint, die in Diskussionen auf die Tränendrüsen gedrückt haben. Genauer gesagt, die so lange mit ihrer eigenem Betroffenheit und dem damit für sie verbundenen Leiden den anderen in den Ohren gelegen haben, bis sie das bekamen, was sie wollten, egal ob das nun auch für alle gut war oder nicht. Und wir anderen hatten wenigstens unsere Ruhe.
Vielleicht ist es ja ungerecht, aber ich bekomme bei dieser Tageslosung den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass das oft genug die Falschen für sich in Anspruch nehmen.

Sie merken, ich bin immer noch bei den sich schneller als Corona ausbreitenden Demos, auf denen inzwischen wirklich jeder Blödsinn vertreten wird. Lieber Gott, lass Hirn regnen. Und wenn das immer stärker auch noch in Gewalt gegen Polizei und Medien ausartet, dann wird mir langsam Angst und bange. Obwohl ich ja glaube, dass die Angst eher auf der anderen Seite grassiert, und dass da ein Haufen von armen Würstchen versammelt ist, denen jegliche Lebenssicherheit abgeht, dafür leider nicht ihr missionarischer und sehr ideologischer Feuereifer.
Hatte ich schon mal geschrieben, ich weiß. Ich hatte auch nicht erwartet, dass sich das durch meinen Beitrag erledigt. Aber dass das so zunimmt, erschrickt mich ja doch. Oder hat diese ganze Blase auch wieder was mit Nachahmung und zu großer Würdigung durch Berichterstattung zu tun? Hatten wir auch schon, weiß ich. Und es ist noch nicht erledigt. Langsam mache ich mir Gedanken über ein Volk von Angsthasen und Kleinmütigen, wenn da Leute mit Aluhut Corona leugnen.

Ich finde, der Bundespräsident hat da ganz pfiffig reagiert. In der Tagesschau hat er gesagt: „Ich bin selbst medizinischer Laie. Trotzdem traue ich mich zu behaupten, dass unter den Gesichtspunkten des Virenschutzes der vielleicht manchmal unbequeme und lästige Mundschutz empfehlenswerter ist als der Aluhut“.
Oder was heute jemand in einem Leserbrief schreibt: „Weg mit den Alpen. Freie Sicht zum Mittelmeer.“ Auch eine Möglichkeit, auf so etwas zu reagieren.

Mir geht der Kuckuck, den ich heute morgen beim Spaziergang gehört habe, nicht aus dem Kopf, und das „Kuckuckskind“ drängt sich mit anderer Bedeutung in meine Gedanken: Ein Mitgeschöpf, dass um seiner selbst willen die anderen rausdrängt und vernichtet, um selbst komfortabel durchgefüttert zu werden. Oder ist das zu böse gedacht?

In einem dieser Bäume muss der Kuckuck gesessen haben, gut getarnt. Aber so sieht er wohl aus.