17. Mai 2020

Tageslosung

Der HERR, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen.

1. Könige 8,58

Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.

Kolosser 2,6-7

Und so haben wir uns dann heute morgen auf den Weg gemacht. Wir sind zwar nicht auf den Wegen des Herrn gewandelt, sondern wir sind mit dem Fahrrad gefahren. Aber unser Ziel unseres Weges war schon das Haus des Herrn, die Kirche, der erste richtige Gottesdienst nach langer Zeit. Letzteres, das mit dem richtigen Gottesdienst, stimmt auch nicht so ganz. Wenn einem vor der Tür schon nur noch Leute mit Masken begegnen, auch wenn das sicher sein muss, und wenn man dort fragen sollte, ob wegen der Beschränkung der Besucherzahlen noch Leute hinein dürfen, dann ist das so ganz fröhlich und unbeschwert nicht.
Drinnen wurde darauf geachtet, dass die Abstände eingehalten werden, Ehepaare durften aber zusammensitzen. Singen sollte man nicht, Sprechen war erlaubt, so dass wir wenigstens Glaubensbekenntnis und Vaterunser mitsprechen konnten, auch wenn das durch die Masken etwas merkwürdig klang.. Die Musik kam von der Orgel, der Pastor rezitierte dazu die Texte. Gewöhnungsbedürftig. Der ganze Gottesdienst hatte dann einen verkürzten Ablauf, dies für den Fall, dass mehr Leute gekommen wären, als hineingedurft hätten. Dann hätte man ein zweites Mal gefeiert. Gefeiert?

Schön war es trotzdem, dass es überhaupt wieder einen Gottesdienst gab, auch wenn ich mich beim (Nicht)Singen sehr zurückhalten musste. Gut, dass es nicht meine Lieblingslieder waren, sondern die des zuständigen Pastors. Der hat irgendwie seinen eigenen Geschmack, was Kirchenlieder anbelangt. Soll er haben.
Aber unsereiner kommt bei so etwas noch auf ganz andere Gedanken. „Gott gab uns Atem“, dies Lied war ausgesucht. Mit Maske vor dem Mund … ? Und dann war auch noch Psalm 27 dran: „Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.“ Den Wunsch hätte ich jetzt immer noch. Zugleich bin ich aber dankbar, dass es wenigstens wieder so weit ist, und dass man sich danach vor der Kirche treffen und einfach noch ein bisschen miteinander reden kann.

Heute habe ich zwei Bilder, einfach, weil das mit den Bildern mittlerweile dazugehört. Das eine zeigt die „Südwestfälische Schweiz“, auch bekannt als Erwitter Steinbruch. Das zweite Bild hat mit dem gestrigen Tag zu tun, und ich weiß immer noch nicht, ob die Entscheidung der DFL (Deutsche Fußball Liga) richtig war. Oder hängt die Antwort auf diese Frage etwa mit den Ergebnissen meines Vereins zusammen?

16. Mai 2020

Tageslosung

Der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich.

Jesaja 51,6

Jesus spricht: Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.

Lukas 21,33

Gut, dass der zweite Vers an die Tageslosung angefügt ist, denn der Vers aus Jesaja 51 geht mir irgendwie quer runter. Zum einen, weil er bestimmte Stimmungen unserer Zeit noch verstärkt. Zum zweiten, weil er mich schon wieder an Leute erinnert, die, manche religiös, manche politisch verwirrt, all das über die Leute auskübeln, was sie besser für sich behalten sollten. Und das tun sie ja auch, weil sie damit natürlich Angst erzeugen wollen, also Menschen klein machen. Und zum dritten, weil ja unbestritten ist, dass unsere Welt sich durch die ganze Krise und ihre Folgen wirklich verändern wird. Und dahinsterben?

Bleibt das Bargeld? Und wenn nicht, wie gläsern macht uns das als Käuferinnen und Käufer, aber auch als Menschen? Werden wir wieder nationaler oder sogar nationalistischer? Zumindest mehr Autarkie und weniger Abhängigkeiten von China zum Beispiel wären doch vielleicht auch erstrebenswert. Wie lange werden wir Masken tragen? So lange, bis sich keiner mehr an unser Gesicht erinnert? Und was ist mit den Dingen, die diese Isolation in die Seelen unserer Kinder gepflanzt hat?
Und dann lese ich heute morgen noch in der Zeitung, dass Lippstadts letztes Fotofachgeschäft schließt. Als ich dort meinen letzten Fotoapparat gekauft habe, bin ich richtig gut und kompetent beraten worden. Das hat sich gelohnt und an den Bildern hat man das auch gesehen. Als wir uns da haben beraten lassen, kamen lauter Leute vorbei, die sich auch beraten ließen, Geräte gezeigt bekamen und ausprobieren konnten. Gekauft haben die nichts.
Sie merken, worauf ich hinaus will. Wenn, jetzt sowieso schon und demnächst noch viel viel mehr, nur noch im Internet gekauft wird, weil es vielleicht ein bisschen billiger ist, dann wird persönliche Beratung ganz verschwinden, oder man wird dafür bezahlen müssen. Letzteres halte ich übrigens für gar keine schlechte Idee.
Dass Menschen auf diese Weise nach und nach verschwinden und ich nur noch ein letztlich anonymes Internet als Partner habe, so weit darf es doch nicht kommen. Außerdem halte ich Menschen nach wie vor für das Beste und Wichtigste, das der liebe Gott für uns gemacht hat.

Ich werde jetzt nicht die Welt verändern, erklären oder gar retten. Letzteres hat schon ein anderer für uns getan. Siehe den zweiten Vers oben. Und das macht mir Mut, mich nicht ganz verpixeln oder auf einen QR-Code reduzieren zu lassen.

Aber wenn es hier schon um Veränderung geht, kleiner Themenwechsel. In einer großen Frauenzeitung gab es früher (heute auch noch?) die Rubrik „Vorher – Nachher“. Frauen oder Männer, die mit sich, mit ihrem Aussehen und ihren Kleidung nicht zufrieden waren, ließen sich oder ihren Typ verändern. Oder verschönern? Das Resultat war natürlich immer fantastisch, und natürlich kam dabei jeder neue Modetrend als erstrebenswert vor. Wir haben diese Rubrik dann für uns umbenannt: „Aus kaputt mach neu“.
So habe ich mich gestern auch mit Veränderung und Verfremdung befasst anhand von Fotos, die ich bei uns im Steinbruch gemacht habe. Hier ist das Ergebnis. Und die düsteren Änderungen passen sogar ein bisschen zum heutigen Thema.

15. Mai 2020

Tageslosung

Der HERR erhörte unser Schreien und sah unser Elend, unsere Angst und Not.

5. Mose 26,7

Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er bei ihnen lange warten?

Lukas 18,7

„Wer zuerst heult, hat gewonnen.“ Mit diesem Satz, spöttisch und ärgerlich zugleich, haben wir früher oft die gemeint, die in Diskussionen auf die Tränendrüsen gedrückt haben. Genauer gesagt, die so lange mit ihrer eigenem Betroffenheit und dem damit für sie verbundenen Leiden den anderen in den Ohren gelegen haben, bis sie das bekamen, was sie wollten, egal ob das nun auch für alle gut war oder nicht. Und wir anderen hatten wenigstens unsere Ruhe.
Vielleicht ist es ja ungerecht, aber ich bekomme bei dieser Tageslosung den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass das oft genug die Falschen für sich in Anspruch nehmen.

Sie merken, ich bin immer noch bei den sich schneller als Corona ausbreitenden Demos, auf denen inzwischen wirklich jeder Blödsinn vertreten wird. Lieber Gott, lass Hirn regnen. Und wenn das immer stärker auch noch in Gewalt gegen Polizei und Medien ausartet, dann wird mir langsam Angst und bange. Obwohl ich ja glaube, dass die Angst eher auf der anderen Seite grassiert, und dass da ein Haufen von armen Würstchen versammelt ist, denen jegliche Lebenssicherheit abgeht, dafür leider nicht ihr missionarischer und sehr ideologischer Feuereifer.
Hatte ich schon mal geschrieben, ich weiß. Ich hatte auch nicht erwartet, dass sich das durch meinen Beitrag erledigt. Aber dass das so zunimmt, erschrickt mich ja doch. Oder hat diese ganze Blase auch wieder was mit Nachahmung und zu großer Würdigung durch Berichterstattung zu tun? Hatten wir auch schon, weiß ich. Und es ist noch nicht erledigt. Langsam mache ich mir Gedanken über ein Volk von Angsthasen und Kleinmütigen, wenn da Leute mit Aluhut Corona leugnen.

Ich finde, der Bundespräsident hat da ganz pfiffig reagiert. In der Tagesschau hat er gesagt: „Ich bin selbst medizinischer Laie. Trotzdem traue ich mich zu behaupten, dass unter den Gesichtspunkten des Virenschutzes der vielleicht manchmal unbequeme und lästige Mundschutz empfehlenswerter ist als der Aluhut“.
Oder was heute jemand in einem Leserbrief schreibt: „Weg mit den Alpen. Freie Sicht zum Mittelmeer.“ Auch eine Möglichkeit, auf so etwas zu reagieren.

Mir geht der Kuckuck, den ich heute morgen beim Spaziergang gehört habe, nicht aus dem Kopf, und das „Kuckuckskind“ drängt sich mit anderer Bedeutung in meine Gedanken: Ein Mitgeschöpf, dass um seiner selbst willen die anderen rausdrängt und vernichtet, um selbst komfortabel durchgefüttert zu werden. Oder ist das zu böse gedacht?

In einem dieser Bäume muss der Kuckuck gesessen haben, gut getarnt. Aber so sieht er wohl aus.

14. Mai 2020

Tageslosung

Meint ihr, dass ihr Gott täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?

Hiob 13,9

Erforscht euch selbst, ob ihr im Glauben steht; prüft euch selbst! Oder erkennt ihr an euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist?

2. Korinther 13,5

Erforscht Euch selbst. Prüft euch selbst, und macht Euch dabei nichts vor, denn auch wenn Menschen sich vielleicht täuschen lassen, das wird keinen Bestand haben, siehe oben. Oder wie es bei uns beim Sport hieß: Besch … kommt raus.
Ob dabei das Tragen der Maske eine Hilfe sein kann? Auf den ersten Blick nicht, denn man kann sich gut dahinter verstecken, und irgendwie macht es uns gleichförmiger, selbst wenn man sich durch eine selbst genähte Maske eine persönliche Note geben kann. Frage ist da aber eben wieder, ob das, was die Maske verspricht, auch eingehalten werden kann.

Man kann das aber auch andersherum sehen und fragen: Wenn die Masken uns alle gleichförmiger machen, was macht mich dann aus? Was macht mich dann erkennbar oder sogar unverwechselbar?
Die Masken bleiben uns in bestimmten Situationen nicht erspart, schon allein deshalb, weil sie uns daran erinnern sollen, vorsichtig zu sein. Trotzdem habe ich Anfang der Woche noch sehr über die Maske geschimpft, über eine Stunde konnte ich sie nicht abnehmen. Es war wie eine Mischung aus Tortur und Folter. Die armen Leute, die den ganzen Tag so vermummt sein müssen. Jetzt entdecke ich wenigstens mal so etwas wie einen Sinn „hinter der Maske“. Ich werde den Gedanken weiter verfolgen.

Und gebe drei Bilder weiter, eins sogar zum Thema Maske.

13. Mai 2020

Tageslosung

Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.

1. Könige 8,39

Unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten Werk und Wort.

2. Thessalonicher 2,16-17

Es gibt Tage, da brauche ich diesen Trost auch im Kleinen, vor allem an Tagen wie heute, an dem ich weiß, was die Spatzen von den Dächern pfeifen. Und wir haben eine ganze Menge davon, allein unter unseren Dachsparren nistet eine ganze Kolonie.
Aber der Reihe nach. Wir, in erster Linie meine Frau, füttern nach wie vor die Vögel in unserem Garten. Ich weiß, es ist nicht unumstritten, da diskutieren die Schlauen und auch die Besserwisser streiten sich schon seit längerer Zeit. Aber seit feststeht, dass die Landwirtschaft den Vögeln immer weniger Gelegenheit gibt, Futter und insbesondere Insekten zu finden, wird das bei uns gemacht. Außerdem freuen wir uns, wenn die Vögel unseren Garten beleben und damit auch freundlicher machen. (Abgesehen von ihrer Einflugschneise zu den Nestern über unserer Haustür. Aber das kann man wegfegen. Das Starennest vor zwei Jahren über dem Kellereingang hinterließ da ganz andere Kaliber.)
Wer in diesem Zusammenhang über Kosten reden oder streiten möchte, suche sich jemand anderes. Wir sind der Meinung, dass man Menschen und Tieren helfen kann.

Vorgestern habe ich dann gesehen, dass nicht nur die Futterplätze frequentiert werden, nein, meine frisch aus der Erde gesprossenen Erbsen waren fast ganz abgefressen. Sehr kümmerlich sah das aus, es muss den Vögeln gut und reichlich geschmeckt haben. Ich tippe auf Tauben, die natürlich auch immer dann kommen, wenn es Futter für Singvögel gibt. Aber na gut, da kann man Abhilfe schaffen. Also habe ich das dann gestern mit einer Folie abgedeckt, das hat im letzten Jahr auch geholfen. Obwohl ich mich ja manchmal schon frage, wieso ausgerechnet die Taube in der Bibel so gut weggekommen ist. Aber vielleicht ist das zu subjektiv.
Im Anschluss an die Abdeckaktion habe ich dann noch Rasenstücke neu eingesetzt und zugleich an den Rändern Rasensamen gesät. Und jetzt weiß ich, was die Spatzen von den Dächern pfeifen. Es muss sich rumgesprochen haben, denn um jedes dieser neuen Rasenstücke drängeln sich die Spatzen und picken den Samen weg. ich hoffe, es schmeckt ihnen. Mir nicht, aber es gibt Dinge, da muss man sich wohl fügen. Ein kleiner Trost wäre trotzdem nicht schlecht. Zumal das ja nun doch auch mit einem guten Werk unsererseits zu tun hat. Und wenn der liebe Gott unsere Herzen kennt, dann weiß er eben auch, dass manche Dinge dies Herz schwer und leicht zugleich machen.

Dabei erinnere ich mich an früher. Was konnten Maikäfer für eine Plage sein, und was haben die in manchen Jahren alles abgefressen. Heute wissen schon unsere Kinder nicht mehr richtig, was ein Maikäfer ist.
Es gibt sie noch, wenn auch sehr selten, zu selten, wie ich meine. Eine befreundete Nachbarin hat einen gefunden. Ich finde, er schaut freundlich aus.