21. Mai 2020

Tageslosung

Die ihr den HERRN liebet, hasset das Arge!

Psalm 97,10

Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.

Epheser 4,15

Christi Himmelfahrt, unter anderem mit dem Satz: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Oder auch: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ So die Zusage Jesu, und als Christinnen und Christen verlassen wir uns auch darauf. Wie aber ist das, wenn das gleichzeitig geschehen soll, also zur selben Zeit und Stunde in Kapstadt, in Rom und in Erwitte? Erklären oder beweisen lässt sich das nicht. Das soll man darum erst gar nicht versuchen, dann wäre es auch keine Religion mehr. (Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser? Da ist was dran.)
Mir hat die Geschichte oder, wenn sie wollen, das Bild von Christi Himmelfahrt immer geholfen, mit dieser Gleichzeitigkeit seiner Anwesenheit zu rechnen. Und gespürt habe ich das immer noch viel deutlicher in manchen Kreuzgängen, die mit ihren Malereien sagen wollten: Fürchte dich nicht, du bist und bleibst von ihm und seinem Himmel „überdacht“ und umhüllt. Diese Bilder hier und das eine ganz unten sind aus Brixen in Südtirol.

Entscheidender könnte aber noch die sich an Himmelfahrt anschließende Frage sein, wodurch seine Anwesenheit denn zu spüren und abzulesen ist. Für mich ganz einfach: Wenn Menschen, Christinnen und Christen, das tun, was die Tageslosung vorgibt.

Warum dann ausgerechnet Christi Himmelfahrt auch noch als Vatertag gefeiert wird, das entzieht sich meiner Kenntnis. Auch das soll aus Amerika kommen, aber seit Trump sind wir ja in dieser Beziehung sehr skeptisch geworden. Zu Recht, wie ich finde. Aber klar, wenn am Muttertag schon Legionen von Frauen in wilden Horden und mit Bollerwagen voller Alkoholika losgezogen sind, um die Gegend zu verunsichern, dann müssen Väter ja wohl das gleiche Recht haben.
Aber auch wenn man heute diesen Ausflug als Sport in einer 0,3-Liter-Kategorie deklarieren möchte, bei dem unter Beweis gestellt werden muss, dass man auch mit Alkohol ein fröhlicher Mensch sein kann, in diesem Jahr wird es wohl nichts werden. Mir wird es nicht fehlen. Und wenn ich die Auswahl zwischen zwei Zielen hätte, siehe Bild, dann wüsste ich, was ich ansteuern würde.

20. Mai 2020

Tageslosung

Der Gerechte erkennt die Sache der Armen.

Sprüche 29,7

Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäße euer Werk und die Liebe, die ihr seinem Namen erwiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.

Hebräer 6,10

Nach Golde drängt,
Am Golde hängt
Doch alles. Ach wir Armen!

Bei alles Hochschätzung Goethes, diese Art von Armut ist in der Tageslosung wohl nicht gemeint. Es sei denn, man nimmt diese Zeit zum Anlass, darüber einmal nachzudenken, was wirklich wichtig ist für uns, und was unser Leben arm macht oder bereichert, je nachdem.

Diejenigen, die sich heute – von Reichsbürgern über Impfgegner bis hin zu veganen Köchen – als die Gerechten fühlen und das laut rausposaunen, sind wohl auch nicht gemeint. Denn wenn ich es recht sehe, stehen bei ihnen sie selbst und ihre eigenen Interessen im Vordergrund.

Die Tageslosung erinnert mich darum auch am ehesten an die Liste der Gerechten unter den Völkern. Und das sind Personen, die für die Rettung von Juden während der Zeit des Nationalsozialismus von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt wurden. Einer von ihnen, mit der Bekannteste, war oder ist Oskar Schindler. Janusz Korczak gehört auch dazu, nachdem in Gütersloh die Gesamtschule benannt ist.

Zugegeben, es ist alles ein bisschen von den Armen unserer Zeit entfernt. Da sind nicht nur die, die wirklich um ihre Existenz bangen müssen. Da ist auch die seelische Armut, die nicht nur Kinder auf längere Zeit nicht loslassen wird. Und das geht neben zu vielen anderen bis zu denen, die in Einsamkeit verkümmern. Aber auch das ist eben Armut, die Christinnen und Christen nicht übersehen dürfen, wenn die Gerechtigkeit Gottes zum Tragen kommen soll. Wir sollten tun, was wir können.

Erst dachte ich, der heutige Tag als Gedenktag könne mir da noch ein wenig weiterhelfen, aber da bin ich nicht weitergekommen. Zwar wusste ich noch nicht, dass der 20. Mai auch Deutscher Venentag, der Tag des Messens und der Weltbienentag ist. Aber nur mit dem letzten kann ich was anfangen. Denn auch das Sterben von Bienen und anderen Insekten, „ach, die Armen“, hat etwas mit ungerechtem oder falschem Umgang mit unserer Welt zu tun. Um so mehr habe ich mich über den Besuch bei uns im Garten gefreut. Siehe Bild.

19. Mai 2020

Tageslosung

So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben?

Hesekiel 33,11

Zachäus aber trat herzu und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück.

Lukas 19,8

Vorsicht. heute wird es ein bisschen direkt, einseitig und moralisch. Es geht um Landwirtschaft und Ernährung. Aber bei der Tageslosung kann ich einfach nicht anders. Oder ist es eine Steilvorlage? Oder gibt es auch bei der Tageslosung keine Zufälle. Jedenfalls muss ich es mal wieder loswerden.

Warum wollt ihr sterben? Das frage ich mich in dieser Zeit bei fast jedem Gang durch die Felder. Was da gespritzt wird, das geht auf keine Kuhhaut, dafür aber in unsere Mägen. Und auch in den unseres Hundes. Er frisst nun mal gern Gras und Getreide, das kriegen wir nicht aus ihm raus. Dafür nennen wir ihn dann aber auch regelmäßig unseren Herrn von Kotzebue. Sie können sich denken warum. Und wenn nicht, schauen Sie sich das Bild genau an. Da ist nichts vertrocknet. Das kaputte Getreide hat andere Ursachen.

Bevor ich jetzt und in diesem Zusammenhang auch noch bei der Fleischproduktion lande, lieber noch eine andere Beobachtung, auch zur Landwirtschaft, jetzt aber zum zweiten Vers.
Denn wenn Sie sich jetzt fragen, wer da wen betrogen oder bestohlen hat, ganz einfach. Im letzten Jahren wurden fast überall an den Feldern Blühstreifen angelegt. Die waren so etwa zwei Meter breit, auf ihnen wuchsen diverse Blumen und eben kein Getreide. Das Ganze war öffentlich gefördert, damit kein Verlust für die Landwirte entstand, weil die ja dort nichts anbauen konnten.
In diesem Jahr sind die Blühstreifen bis auf wenige schmale Randerscheinungen verschwunden, siehe die Reste auf den Bildern. Alles wurde wieder untergepflügt. Und nicht nur das. Quasi als Entschädigung haben die meisten Landwirte auch gleich noch ein Stückchen vom alten Randstreifen dazu und unter den Pflug genommen. Wer jetzt noch Fragen hat zum zweiten Vers oben …

Ich kümmere mich heute wieder um den eigenen Garten. Die ersten Bohnen wollen gelegt sein, die Kohlrabis (so heißt das wirklich im Plural) im Gewächshaus sind nicht nur erntereif, die sind auch sehr lecker.
Aus Neugierde habe ich im Frühjahr Weiße Mairübchen und eine Art Rettich namens Ostergruß gesät. Die sind jetzt auch fast so weit. Aber vielleicht hätte ich vorher die Beschreibung besser lesen sollen. Bei beiden Früchten ist ganz viel von gesunder Ernährung die Rede. Ob das so ist wie mit der Arznei, die helfen aber nicht unbedingt schmecken muss? Wenn ich anfange, diese Ergebnisse meiner Experimentierfreudigkeit zu verschenken, bleiben Sie vorsichtig. Oder gesund. Am besten beides.

18. Mai 2020

Tageslosung

HERR, du gabst unsern Vätern deinen guten Geist, sie zu unterweisen.

Nehemia 9,20

Jesus spricht: Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Johannes 14,26

Heute merke ich wieder, warum es eine TagesLOSUNG ist. Die Bibelverse werden ausgelost. Früher, so habe ich es gelernt, wurden Schnipsel mit Bibelversen in einer großen Schale „gemischt“ wie in einer Lostrommel, und dann wurde der Vers für jeden Tag gezogen. Heute geschieht das wohl mittels eines Zufallsgenerators. Der zweite Bibelvers, der sogenannte Lehrtext, wurde und wird dann dazu ausgesucht, um den ersten Vers zu erklären oder zu ergänzen, je nachdem.
Die Texte heute passen eigentlich viel eher zu Pfingsten, und so geht mir das auch nicht mehr aus dem Kopf, zusammen mit dem Gedanken, dass guter und Heiliger Geist wirklich mehr als nötig ist, und das nicht nur zu Pfingsten.

Aber was macht man, wenn gerade der einen irgendwie übersehen hat so wie mich heute? Man kann das auch „Kraniales Vakuum“ nennen oder „Schreibblockade“. Also google ich. Und bin erstaunt, was ich da so alles finde. Versuchen Sie es mal selbst, einfach „Pfingstgedichte“ in die Suchmaschine eingeben. Hier eine kleine Auswahl.

Ein Pfingstgedichtchen will heraus
ins Freie, ins Kühne.
So treibt es mich aus meinem Haus
ins Neue, ins Grüne.

Wenn sich der Himmel grau bezieht,
mich stört’s nicht im geringsten.
Wer meine weiße Hose sieht,
der merkt doch: Es ist Pfingsten.

Nun hab ich ein Gedicht gedrückt,
wie Hühner Eier legen,
und gehe festlich und geschmückt –
Pfingstochse meinetwegen –
dem Honorar entgegen.

Joachim Ringelnatz
Ich mag ihn einfach.

Oder: Was braucht die Welt?

Es braucht die Welt, die sterbende,
der Gottesliebe Gluten;
die Erde, die verderbende,
braucht Heil`gen Geistes Fluten.

Der Herr und Meister harret nur,
daß wir uns füllen lassen
und dann in seiner blut`gen Spur
nach den Verlorenen fassen.

Er braucht kein buntes Namensschild,
er braucht nicht Geld noch Stärke;
vor ihm nicht Menschenweisheit gilt
zum Krönen seiner Werke.

Er braucht nur Seelen, die bereit
und offen für ihn stehen,
und die gerüstet in den Streit
mit seinen Waffen gehen.

Die für die Welt, die sterbende,
aufnehmen seine Gluten, –
die Erde, die verderbende,
durchweh`n mit Geistesfluten.

Hedwig von Redern (1866-1935)
Ziemlich schwülstig, wie ich finde. Vorfreude auf Pfingsten kommt da bei mir eher weniger auf. Dann hilft nur noch Heinz Erhardt.

Wer ahnte, daß zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzen lässt?
Das war noch nichts: zu Ostern jetzt
hat sie mich abermals versetzt!
Nun freu’ ich mich auf Pfingsten –
nicht im geringsten!

Bleibt mir heute bei diesem Sammelsurium nur noch der alte Bauernspruch zur Kartoffel (plus Bild dazu):
Pflanz mich im April,
komm ich, wann ich will,
pflanz mich im Mai,
komm ich gleich.

17. Mai 2020

Tageslosung

Der HERR, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen.

1. Könige 8,58

Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.

Kolosser 2,6-7

Und so haben wir uns dann heute morgen auf den Weg gemacht. Wir sind zwar nicht auf den Wegen des Herrn gewandelt, sondern wir sind mit dem Fahrrad gefahren. Aber unser Ziel unseres Weges war schon das Haus des Herrn, die Kirche, der erste richtige Gottesdienst nach langer Zeit. Letzteres, das mit dem richtigen Gottesdienst, stimmt auch nicht so ganz. Wenn einem vor der Tür schon nur noch Leute mit Masken begegnen, auch wenn das sicher sein muss, und wenn man dort fragen sollte, ob wegen der Beschränkung der Besucherzahlen noch Leute hinein dürfen, dann ist das so ganz fröhlich und unbeschwert nicht.
Drinnen wurde darauf geachtet, dass die Abstände eingehalten werden, Ehepaare durften aber zusammensitzen. Singen sollte man nicht, Sprechen war erlaubt, so dass wir wenigstens Glaubensbekenntnis und Vaterunser mitsprechen konnten, auch wenn das durch die Masken etwas merkwürdig klang.. Die Musik kam von der Orgel, der Pastor rezitierte dazu die Texte. Gewöhnungsbedürftig. Der ganze Gottesdienst hatte dann einen verkürzten Ablauf, dies für den Fall, dass mehr Leute gekommen wären, als hineingedurft hätten. Dann hätte man ein zweites Mal gefeiert. Gefeiert?

Schön war es trotzdem, dass es überhaupt wieder einen Gottesdienst gab, auch wenn ich mich beim (Nicht)Singen sehr zurückhalten musste. Gut, dass es nicht meine Lieblingslieder waren, sondern die des zuständigen Pastors. Der hat irgendwie seinen eigenen Geschmack, was Kirchenlieder anbelangt. Soll er haben.
Aber unsereiner kommt bei so etwas noch auf ganz andere Gedanken. „Gott gab uns Atem“, dies Lied war ausgesucht. Mit Maske vor dem Mund … ? Und dann war auch noch Psalm 27 dran: „Eines bitte ich vom HERRN, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des HERRN bleiben könne mein Leben lang, zu schauen die schönen Gottesdienste des HERRN und seinen Tempel zu betrachten.“ Den Wunsch hätte ich jetzt immer noch. Zugleich bin ich aber dankbar, dass es wenigstens wieder so weit ist, und dass man sich danach vor der Kirche treffen und einfach noch ein bisschen miteinander reden kann.

Heute habe ich zwei Bilder, einfach, weil das mit den Bildern mittlerweile dazugehört. Das eine zeigt die „Südwestfälische Schweiz“, auch bekannt als Erwitter Steinbruch. Das zweite Bild hat mit dem gestrigen Tag zu tun, und ich weiß immer noch nicht, ob die Entscheidung der DFL (Deutsche Fußball Liga) richtig war. Oder hängt die Antwort auf diese Frage etwa mit den Ergebnissen meines Vereins zusammen?